Burnout

Jeder spricht von Burnout. Gibt es diese Krankheit wirklich?

Dr. Nimmerrichter: In der Öffentlichkeit ist Burnout in aller Munde. Die Wissenschaft tut sich jedoch schwer mit diesem Begriff. Es handelt sich dabei nicht um eine homogene Erkrankung sondern um vielfältige Beschwerden, die in Zusammenhang mit unserer heutigen Arbeitswelt stehen. Vielleicht tun sich die Menschen deshalb auch leichter über Burnout zu sprechen, da es zwar ein Scheitern ist, aber ohne eigene Schuld! Das könnte auch das Gute an dem Phänomen Burnout sein, weil sich mehr Menschen über ihre psychischen Beschwerden sprechen trauen.
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Was sind denn Warnsignale für ein Burnout?

Ulla Henrich: Zu den Symptomen zählen emotionale Erschöpfung, eingeschränkte persönliche Leistungsfähigkeit und eine zunehmend distanzierte bis zynische Einstellung gegenüber Kollegen oder Kunden. Da sich Burnout über viele Jahre entwickelt, tritt es auch häufig mit anderen Problemen wie Schlafstörung, Depression, Abhängigkeiten und psychosomatischen Beschwerden auf.
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Mag. Andrea Hochsteger: Immer wieder stelle ich an meinen Klienten fest, dass sie einen erhöhten Muskeltonus haben. Diese Verspannungen im Brustbereich führen zur Stauungen des Energieflusses und zu einer sehr flachen Brustatmung. Verspannungen im Schulter-Nackenbereich oder auch am Kiefer sowie Kopf- und Rückenschmerzen sind sehr häufig.
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Wodurch kommt es denn zum Burnout?

Jolanda Markowska: Viele lernen bereits in der frühen Kindheit, dass sie etwas zu leisten haben. Manche Eltern schenken ihren Kindern nur dann Aufmerksamkeit und Zuwendung, wenn es um die schulischen Leistungen geht. So entstehen innere Antreiber, die auf Kosten von Pausen, Entspannung und schließlich der eigenen Gesundheit eine spätere Burnoutentwicklung ermöglichen.
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Mag. Jutta Gatternig: Persönlichkeitsfaktoren wie hohe Leistungsorientierung, ein gewisser Perfektionismus, aber auch Engagement und Begeisterungsfähigkeit sind der Boden. auf dem sich ein Burnout entwickeln kann. Dazu kommt dann noch  der Druck der modernen Leistungsgesellschaft, der dann diese Entwicklung auch tatsächlich auslöst.
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Was kann man gegen Burnout tun?

Dr. Amanda Nimmerrichter: Da die Burnoutentwicklung mit sehr vielen verschiedenen Beschwerden und je nach Stadium auch mit unterschiedlichen Erkrankungen einhergeht, rate ich jedem professionelle Unterstützung, Beratung oder Behandlung in Anspruch zu nehmen. Außerdem wird es wichtig sein für den Betroffenen Lebensstilveränderungen zu initiieren. Das beginnt mit dem Einhalten von Pausen, einer vernünftigen Work-Life-Balance und regelmäßiger Entspannung. Ist die Burnoutentwicklung bereits weiter fortgeschritten, empfehle ich Energiearbeit, Coaching, Psychotherapie und/oder Psychopharmaka.
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Mag. Andrea Hochsteger: In späteren Stadien der Erkrankung ist der Betroffene oft so erschöpft, dass Entspannung über Bewegung oder Sport nicht möglich ist. Da ist es oft konstruktiver passive Körper- oder Energiearbeit anzubieten. So kann stagniertes Qi wieder durch aufgelöste Körperspannung ins Fließen kommen.
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Mag. Jutta Gatternig: Als Coach und Psychotherapeutin erarbeite ich gemeinsam mit dem Betroffenen, welche Bedingungen zur Entwicklung des Burnout beigetragen haben und wie er in Zukunft besser seine persönlichen Stressmuster erkennen kann. Unter meinen Klienten sind häufig auch Führungskräfte, die einerseits selbst von Burnout betroffen sind, andererseits aber auch für Mitarbeiter Vorbild sein können für eine gesunde Work-Life-Balance. Als Unternehmensberaterin berate ich Firmen, wie sie die Arbeitsfähigkeit und -motivation ihrer Mitarbeiter erhalten können und damit nicht nur das Betriebsklima verbessern sondern auch die Anzahl der Krankenstandstage reduzieren können.
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Ulla Henrich: Für den Einzelnen ist wichtig, dass er so rasch als möglich Veränderungen in seinem Leben einleitet. In frühen Stadien hilft Selbsterfahrung und innere Achtsamkeit, im späteren Verlauf sollte eine psychotherapeutische Behandlung nicht zu lange aufgschoben werden. Je früher man sich zu einer Behandlung entschließt, desto rascher ist man wieder arbeits- und vor allem genußfähig!
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